Tornhaim

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Zusammenfassung - Stände, Anreden (OT)




Vom Leben in Tornhaim

Zusammenfassung - Stände, Anreden (OT)

Beitragvon Eickhart » Sa 15. Feb 2014, 13:15

Eine grobe Zusammenfassung aus diversen Quellen zu den Ständen und gebräuchlichen Titeln im HRR.
Kein IT-Text, ohne direkten Larp-Bezug!

Stände

Unfreie
Landsässige Bauern, Handwerker

Freie
Freizügige Bauern, Handwerker, Bürger. Nichtadlige Freie reduzieren sich, gehen in Unfreien auf. Erst durch die Städte (Bürgertum) erneute Zunahme.

Edelfreie/Edelinge
FrühMi: Unterscheidung zu anderen Freien durch höheres Wehrgeld, Besitz von Allod/Eigengut. Grundstein des Adels.
Ursprüngliche Unterscheidung (1. Jhdt.) nach Königen, Herzogen und Grafen (hier in der Bedeutung eines Gefolges). Wobei Heeresführer (Herzöge) gewählt wurden. Sofern nicht herrschaftlich, dann später oft Übergang in Ministerialität.
Anrede: Herr/Frau von

Ministeriale, Dienstadel
Zu Beginn(bis 10./11. Jhdt.) unfreie Dienstmannen, welche durch Zwang oder freiwillige Aufgabe ihre Freiheit verloren und in den (Vasallen)Dienst eintraten oder vom Unfreien zum Ministerialen aufstiegen. Auch Edelfreie traten aus wirtschftl. Gründen in die Ministerialität ein (teilw. mit Beibehalt der persönl. Freiheit). Ständische Abgrenzung zum Bauern- und Adelsstand; eigenes Recht. Später Anpassung an den Adel (Dienstadel, später Erbadel), erst im Lebensstil, dann im Rechtsstand. Grundstein der Ritterschaft (dienende Krieger). Im 12. Jhdt. bereits dem (Hoch)Adel zurechenbar, aber noch mit eigenem Ministerialrecht.
Anrede:Herr/Frau von

(niederer) Adel
Nicht landesherrschaftlicher(regierender) Adel
Untitulierter Adel
Titel: ohne Titel, Namenszusatz „von"
Anrede: Hochwohlgeboren

- Ritter
Nachdem der Ritterstand als Adel etabliert war (13./14. Jhdt.); kein herrschaftlicher-, sondern Würdentitel (nicht vererbbar)
Titel: kein Titel, Ehrenbezeichnung "Ritter"
Anrede: Hochwohlgeboren

- Edelknecht
Ein ritterbürtiger (freier), erwachsener Krieger oder Edelmann ohne Ritterwürde (meist aus wirtschaftlichen Gründen). (Niederer) Adel stellte die meisten Edelknechte und einen Großteil der Ritter.
Titel: ohne Titel, Bezeichnung Edelknecht möglich
Anrede: k.A.; vermutlich aber auch Hochwohlgeboren

- Junker
Urspr. für Mitglieder des Hochadels ohne Ritterschlag , später auch allgemein die Söhne des Adels und junge Edelleute ohne sonstigen Titel
Titel: ohne Titel, Bezeichnung Junker möglich.
Anrede: Hochwohlgeboren

- Freiherr, Baron
Erster titulierter Adelsrang, ein "freier Herr"
Anrede: Hochwohlgeboren; Hochgeboren bei Uradel (ritterbürtiger Adel ab 1400)

- Grafen
Solange nicht reichsunmittelbar, zum niederen Adel zählend. Ursprüngliches Amt, das i.d.R. Adligen übertragen wurde; früh mit erblicher Tendenz.
Aufstieg Edelfreier oder Ministerialer in die Grafenwürde.

Hoher Adel
Fürsten, Landesherrn oder regierende, standesherrliche, landesherrschaftlicher Geschlechter.

- Grafen (als reichsunmittelbar belehnte Grafen)
- Markgrafen (Markgrafen waren z.T. souveräne Fürsten. Machtfülle, Aufgaben sehr unterschiedlich)
- Landgrafen
- Pfalzgrafen

Anrede: Hochgeboren; Erlaucht bei regierenden Grafen; Hoheit, Durchlaucht, Erlaucht z.B. bei Land-/Mark-/Pfalzgrafen

- Herzöge
Ursprgl. gewählte Herrführer; später Zwischenmacht König/unterworfenen Regionen. Im HoMi dann Herrscher über bestimmte, räumlich oft zerrissene Territorien oder Träger des vom König verliehenen Titels. Welche Grafen/Edelherren die Oberherrschaft anerkannten, war v.a. von der Durchsetzungskraft des Herzogs abhängig. Die Herzogswürde wurde vom König als Lehen vergeben; konnte auch wieder entzogen werden. (Großherzog: bestimmter Personenkreis / Erzherzog: Titel der Habsburger [Erzherzog von Österreich]) Anrede: (Königliche) Hoheit (regierend), Durchlaucht

- Reichsfürsten
reichsunmittelbare Fürsten
Anrede: Durchlaucht

- Kurfürsten
Konnten Hochadliger unterschiedlichen Ranges sein (Grafen, Herzöge, Könige). Bezog sich nicht auf Territorium, sondern auf Recht, an der Königswahl teilzunehmen (Kur).
Anrede: Königliche Hoheit (ehemals: Durchlauchtiger)

- König
Höchster Souverän eines Landes (Königliche)
Anrede: Majestät

- Kaiser
Ursprünglich mit sakraler Bedeutung (Ernennung durch Papst), später dem Königtum angeglichen.
Anrede: (kaiserliche) Majestät
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