Tornhaim

Trutzig wie ein Turm!

Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe




Kunde & Besuch aus anderen Landen

Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Eickhart » Mi 13. Apr 2016, 08:12

Die Kronwacht war zwar keineswegs ein wärmerer Landstrich, aber in Tornhaim schien alles von Feuchtigkeit durchsetzt zu sein. Von oben prasselte der Regen wieder unablässig auf die Holzschindeln von Gut Birkenhain.

Eickhart saß allein in seiner Halle und wünschte sich ein klein wenig, in Mitraspera geblieben zu sein.
Aber dort hatte er nichts Neues über seinen Bruder erfahren. Keine Spur, keine Zeugen.
Es war vergebliche Mühe gewesen; und er hatte schon zu viel Zeit damit verbracht und die Aufgaben im neuen Lehen des Freiherrn vernachlässigt. Zum Glück war auf Vogt Odo Verlass. Er regelte dort alles so, wie Eickhart es getan hätte.

Wieder zurück in Birkenhain fühlte er sich besser. Er spürte, dass hier etwas geschehen würde, dass es hier neue Spuren geben würde. Er war angespannt; voller Tatendrang, aber ohne Ziel. Noch - wenn alles lief, wie erhofft, würde er sein Ziel bald kennen.
Wenn nur der Regen nicht wäre! Vor Tagen hatte er die versprochene Hilfe aus Dros Rock schon erwartet. Aber die Wege waren teils unpassierbar, überschwemmt und im Morast versunken. Würde sich dieser Magier überhaupt bei so einem Wetter auf den Weg machen?
Würde er sich nicht lieber in einer trockenen Kammer in seine Studien und Bücher vertiefen? Andererseits hatte Eickhart diesen Aiden auch schon ganz anders erlebt: zielstrebig, fast unaufhaltsam. Und noch nie hatte man gehört, er würde seinen Herrn oder seine Freunde im Stich lassen!
Trotzdem, auch einen Magier seines Rufes würden die schlechten Wege aufhalten.

Somit war es Eickhart, der nun Ablenkung bei Tinte und Papier suchte. Beides war auf der langen Tafel ausgebreitet. Nervös schritt er auf und ab. Seine tintenverschmierten Fingern malten rhythmisch Bögen in die Luft, während seine Lippen halblaute Worte formten.
Er wirkte unzufrieden; die Worte wollten sich nicht bändigen lassen. Und sein Geist driftete regelmäßig wieder ab.
"Eschtor, wo steckst du?" murmelte Eickhart mit verhärtetem Gesicht.

Dann blickte er mit einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung zur Tür.
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Aiden ui'Thallwyn » Do 14. Apr 2016, 18:31

Die stabile Holztür versagte dem Herrn des Hauses jedoch den Wunsch urplötzlich aufzuspringen und einen Magus auszuspucken. Türen waren eben stur. Was auch sein Gutes hatte, da diese Sturheit so manch ungebetenen Gast eine Weile abhalten konnte. Wie beispielsweise das Wetter. Insbesondere wenn es sich um derart nasses Wetter wie in Birkenhain handelte.

Gerade drang von draußen das Geräusch eines Sturzbaches herein, der sich wohl vom Dach auf den ohnehin schon durchweichten Boden ergoß und vermutlich auch gar nicht mehr wirklich ablaufen wollte. Als dem Sturzbach allerdings noch ein dumpfes Geräusch folgte, wie ein Sack Hafer der vom Heuboden herunterfällt, war das doch etwas ungewöhnlich. Wenige Atemzüge später klopfte es einmal vernehmlich an die Tür und wenige Atemzüge später noch ein zweites Mal.
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Eickhart » Sa 16. Apr 2016, 11:48

Es dauerte einen Moment, bis Eickhart das Klopfen als Real wahrnahm. Hastig schob er die auf dem Tisch liegenden Seiten zusammen. Fast hätte er das kleine Tonbehältnis mit der kostbaren Tinte umgestoßen, als er sich schwungvoll zur Tür umwandte.

Konnte das wirklich schon....

Eilig schritt er zur Tür und schob den eisernen Riegel beiseite.
Dann zog er die Tür auf und blickte in den trüben Tag hinaus.
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Aiden ui'Thallwyn » Sa 16. Apr 2016, 22:28

Der festgestampfte Erdboden vor der Türe hatte sich von einer Schlammpfütze in einen kleinen See verwandelt, an dem die Herrin vom See sicher ihre Freude hatte. In Mitten diesen Sees stand vom Wetter ungerührt und den Stab mit den drei Drachen in der Hand, der Hofmagus des Jarls zu Dros Rock, Aiden ui'Thallwyn. Die arkanen Glyphen auf seiner grünen, leicht zerknitterten und faszinierender Weise vollkommen trockenen Robe schimmerten leicht und der Hofmagus wirkte viel mehr als würde er gerade aus seiner Bibliothek kommen, als dass er durch das anreanische Unwetter gereist sei. Das Gepäck des Magisters schien lediglich aus einer Umhängetasche zu bestehen und ein Pferd oder den Eselkarren mit dem er sonst oft reiste suchte man auch vergeblich.

"Ah, ja. Eickhart. Sei mir gegrüßt. Von der Traufe in den Regen zu kommen ist mal etwas anderes.", begrüßte Aiden den Herrn von Birkenhain mit einem Schmunzeln, dessen genauer Witz wohl nur ihm selbst nicht verborgen war. Dann trat er durch die Türe und während mit ihm ein Schwall warmer Luft in die Halle drang, murmelte er die seltsamen Worte "Finitam Incantatio" um sich schließlich vollends seinem Gastgeber zu zuwenden.
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Eickhart » Di 19. Apr 2016, 14:29

Eickharts Blicke wechselten verdutzt vom verregneten Himmel zum trockenen Magier.
Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf.
"Herzlich willkommen, Aiden." sagte er mit sichtlich aufrechter Freude, aber einem leichten Zögern in der Stimme.
Magier waren ihm immer noch suspekt; ein Rätsel.
Kemur kannte er schon sehr lange und wusste ihn meist einzuschätzen. Diesen Magus kannte er zumeist nur von offiziellen Festen.
Und allein sein unbekümmerter Auftritt erzeugte ein Unbehagen bei Eickhart. Ein kaltes Kribbeln im Nacken.

"Ich freue mich, dich an meiner Tafel begrüßen zu dürfen. Wie du siehst, ich war gerade intensiv mit dem Schreiben beschäftigt und hatte noch nicht mit dir gerechnet." versuchte er ebenfalls einen unbekümmerten Eindruck zu machen.
Mit ausholender Geste wies er zu einer einfachen Bank; oder auch dem Stuhl daneben.

Dem Magus mochte diese ungenaue Geste sicher nicht entgangen sein. Ebenso wenig ein Teil der Schriftstücke auf dem Tisch - Minnegedichte offenbar.
"Darf ich etwas zu Trinken anbieten oder auch eine Stärkung nach der weiten Reisen?"
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Aiden ui'Thallwyn » Do 28. Apr 2016, 09:40

"Oh, ja etwas zu Trinken wäre gut. Bitte nichts Geisthaltiges allerdings. Wasser wäre mir willkomen", Der Magus stockte kurz und warf einen Blick zurück zur Tür, "zumindest wenn es ausnahmsweise mal in einem Becher wäre, als überall um einen herum.", fuhr er dann mit einem leisen Schmunzeln fort.

"Die Reise war... hmm... interessant. Ich wählte eine Abkürzung von der mir Magister Edgar berichtete, und die der Jarl tatsächlich mit ihm auch schon einmal unternommen hatte. Jedenfalls war es nicht sonderlich anstrengend die Physis betreffend, wie das Reisen üblicherweise ja ist."

Aiden lehnte seinen Stab neben die Tür und ging zielstrebig auf die Bank zu. Dem aufmerksamen Beobachter mochte ein gewisses, im Zaume gehaltenes Interesse und ein verstohlener Seitenblick auf die Manuskripte auf dem Schreibtisch nicht entgangen sein, den Aiden im Vorbeigehen darauf geworfen hatte. Doch der Magier nahm schließlich auf der Bank Platz, nahm den Beutel ab und drapierte ihn sorgsam neben sich auf der Bank.

"Nun, ich hoffe es ist dir in der Zwischenzeit trotz der Situation gut ergangen und dass der Regen dem Land nicht zu sehr zusetzt?", setzte Aiden die Konversation fort.
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Eickhart » Do 28. Apr 2016, 17:59

Von einer kleinen Anrichte kehrte Eickhart mit zwei grün schimmernden Gläsern und einer Karaffe zurück.
Die Gläser waren kunstvoll mit kleinen Nuppen besetzt und schienen so gar nicht zur rustikalen Einrichtung zu passen.
Nachdem er die Gläser samt Karaffe abgestellt hatte, holte er einen tönernen Krug hinzu.

Währenddessen war dem Magier ein weiterer Blick auf die nicht sonderlich kunstfertigen Handschriften möglich.
Er war verschiedenste Handschriften, auch in fast unleserlichen Zuständen, gewohnt. Somit fiel es ihm nicht schwer, ein paar Zeilen zu lesen.
Ein Gedicht über die Minne in den Hallen des Herrn von Dros Rock kannte er bereits. Eickhart hatte es wohl schon einige Male zum besten gegeben.
Oben auf lag jedoch etwas unbekanntes, dessen Inhalt ebenso wenig zu Eickhart passte, wie die Gläser zu Birkenhain:

"Ich wollte mich verstecken
vor Herzliebesleid;
Und schließlich mich ertränken,
in tiefdunkler See.

Doch traf ich meines Weges,
im Nachthüterlicht,
ein wundervolles Wesen
mit lieblichem Blick.

Du bist mein helles Leuchten,
zur Mittzeit der Nacht,
und lehrst mich das Schwimmen
im Mondsilbermeer."

Der Hausherr kam zurück an den Tisch und füllte die Gläser mit klarem Wasser. Sich selbst schenkte er offenbar noch einen Schluck Wein aus dem Tonkrug hinzu.
"Er ist dieses Jahr etwas sauer. Verdünnt geht es aber." sprach er dabei zu seinem Gast und gleichfalls wie zu sich selbst. Dann nahm er auf dem Stuhl Platz.
Aiden fiel auf, dass Eickhart in ungewohnt gedeckten Farben gekleidet war. Seine Cotte aus senffarbener und brauner Wolle war nicht länger als die eines Bauern. Der Stoff war dick und der Ärmelumschlag ließ ein blassgelbes Leinenfutter erkennen. Lediglich seine blau-gelbe Kopfbedeckung, eine einfache Kappe, deren Scheitel von den roten Herzen geziert wurde, stach bunt hervor.

"Es freut mich, dass deine Reise so gut verlaufen ist." Er nahm einen Schluck aus seinem Glas, "Ich hatte im letzten Mond weitaus unangenehmere Reisetage."

Er ließ Aiden Zeit für einen fragenden Blick und fuhr dann fort: "Das Lehen im Ostreich; im Namen Elgars habe ich dort nach dem Rechten gesehen und mich vom Baufortschritt überzeugt. Eine stürmische Schiffspassage."

Er nahm noch einen Schluck, auffällig langsam und bedächtig. Sein Blick schweifte dabei ziellos durch den Raum bis er auf Aiden liegen blieb.
"Auch dort gab es nichts Neues von meinem Bruder. Keine einzige Spur."

Es folgte ein Moment des Schweigens - eine angekündigte Stille im Gespräch und in den Gedanken, der man sich schwer entziehen kann.
Sie verflog jedoch wie eine Gewitterwolke nach dem reinigenden Regen.

Der schien nun auch in Birkenhain beendet zu sein. Das stete Plätschern war verstummt.

Die beiden Männer bemerkten dies sofort.
Um Eickharts Mundwinkel zeigte sich ein Lächeln.
"Ja, der Regen ist lästig aber nicht schädlich gewesen. Und mir scheint, das Wetter klart mit deiner Ankunft auf."
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Aiden ui'Thallwyn » So 8. Mai 2016, 18:04

Bei der Erwähnung der Globule Mythodea verzog Aiden ein wenig das Gesicht doch es hatte sich bereits wieder geglättet, noch bevor Eickhart geendet hatte.

"Ja nun, auch wenn man uns Magiern viel nachsagt, eine faktische Manipulatio Caelum ist eigentlich unmöglich, da man auf einer derart großflächigen Ebene gleichzeitig ansetzen müsste, dass sich das Wetter an einem Ort wieder reaklimatisiert hätte bevor es tatsächlich gelingen könnte die umgebenden Conditionis entsprechend zu adjustie...",
Der Hofmagus unterbrach sich in seinem Monolog, runzelte kurz die Stirn, als ob er sich orientieren müsste und fuhr dann fort, "jedenfalls kann der Wetterumschwung lediglich als ein gutes Omen gedeutet werden, wenn man an so etwas glauben möchte. Eine Correlatio mit dem Erscheinen meiner Person ist höchst unwahrscheinlich."

Aiden strich sich über das Kinn, dann legte er die Finger beider Hände vor dem Bauch zusammen.
"Ich gedenke das Unterfangen morgen anzugehen, wenn es dir recht ist. Als Vorbereitung dürfte es reichen, wenn wir die für dich relevanten Einzelheiten jetzt einmal kurz durchgehen. Dazu sei die Frage erlaubt, in wie weit Magie hier an deinem Gut bei den Bediensteten abergläubische Reaktionen hervorrufen könnte und insofern eine gewisse Diskretion erforderlich ist? Und in der selben Konsequenz, wie dick diese Wände sind." Mit einer kleinen Geste wies er relativ unbestimmt in den Raum bevor er den übrigen Glaskelch ergriff ihn anerkennend musterte und dann einen tiefen Zug aus dem Glas trank.
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Eickhart » So 8. Mai 2016, 22:06

Den anfänglichen Ausführungen zum Wetter hatte Eickhart nur kurz versucht zu folgen. Er bemerkte, dass er dabei wohl ein angestrengtes und dümmliches Gesicht gemacht hatte. Zum Glück erkannte auch Aiden, dass er sich hier nicht unter Gleichgesinnten befand und wählte einfachere Worte.

Allerdings kehrte ein merkwürdiger Ausdruck in Eickharts Gesicht zurück, als Aiden ihn auf die Dicke der Wände ansprach.
"Warum ist das..."begann er, unterbrach sich dann aber selbst. "Ah, verstehe. Es ist wohl besser, das Gesinde kann dich nicht hören, wenn du deiner Zauberkunst nachgehst."
Noch während er sprach, beschlich ihn aber ein seltsames Gefühl. Grad so, als ob er doch nicht alles erfasst hatte, was Aiden andeuten wollte.

"Ich werde das Gesinde morgen zu beschäftigen wissen. Wir werden, bis auf ein, zwei Mägde und meine Mutter ungestört sein."

Er leerte sein Glas und füllte es nun vollständig mit Wein auf. Dann deutete er mit dem Krug in Richtung seines Gastes und stellte ihm den Wein neben das Glas.

Ein wenig entspannte er. Aiden entging nicht, dass Eickhart sich kurz streckte und gelockert in eine bequemere Sitzposition rutschte.
Offenbar erleichterte es ihn, noch einen Tag Zeit zu haben.
Und dann, ja was würde dann eigentlich geschehen?
Er hatte sich noch nie wirklich für die Zauberkunst interessiert. Entweder langweilte ihn, was er zu sehen bekam, oder es flößte ihm enormen Respekt ein. So oder so, von Magiern hielt man sich lieber fern.

Und nun hatte er vor, sich freiwillig in die Hände eines Zauberers zu begeben!

Plötzlich bemerkte Eickhart, dass er, länger als beabsichtigt, geschwiegen hatte und Aiden ihn nun unverwandt anblickte.
"In der Tat," füllte er eiligst die Stille, "sollten wir besprechen, wie du mir weiterhelfen kannst. Bisher deuten alle Spuren, denen Yarrid nachgegangen ist, auf Arnulf von Grenzficht hin. Ein unangenehmer Kerl, dessen vernarbtes Gesicht wohl ein Spiegel seiner Seele ist. Alleine wäre dieses Unternehmen aber sicher zu riskant für ihn. Allerdings stand und steht er im Dienste des Barons zu Ekernfeld, Denderus von Elleron. Arnulf verwaltet wohl einige Höfe für den Baron. Er selbst verfügt nur über ein kleines Rittergut. Dorthin hatte sich bereits Yarrid auf den Weg gemacht. Er kehrte jedoch ohne weitere Erkenntnisse zurück. Es gibt dort nichts ungewöhnliches, das auf eine Geisel hindeuten würde.
Bleibt also die Baronie Ekernfeld und die dort von Arnulf verwalteten Höfe."

Eickhart trank einen großen Schluck Wein.
Dann beugte er sich vor, verschränkte die Arme auf dem Tisch und blickte Aiden tief in die Augen.
"Ich muss wissen, ob und wo mein Bruder gefangen gehalten wird!
Und es sollte so sicher wie möglich sein. Denn wenn ich Brand an Denderus Höfe lege und seinen Dienstmann Arnulf befehde, riskiere ich alles!"
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Re: Gut Birkenhain - Hoffen auf Hilfe

Beitragvon Aiden ui'Thallwyn » Mo 9. Mai 2016, 08:57

Aiden nickte gewichtig.
"Mir ist die politische Brisanz der Situation durchaus bewußt und ich werde versuchen in aller Deutlichkeit darzulegen, wie sicher die Ergebnisse sind, die ich erzielen werde. In Anbetracht der Tatsache, dass du bereits eine gewisse Eingrenzung der Vielfalt der Möglichkeiten vornehmen konntest, bin ich insgesamt recht zuversichtlich. Dennoch halte ich mich mit dem endgültigen Urteil bis nach dem Ritual zurück."

Der Magister nahm einen Schluck aus seinem Kelch und man merkte, dass er sich in seinem Element befand. Er tippte sich ans Kinn während er sich seine nächsten Worte sorgsam zurecht legte.

"Mir ist es grundsätzlich einerlei, ob die Bediensteten etwas von dem Ritual mitbekommen. Da allerdings Blut eine Rolle spielen wird, wenn auch in sehr geringer Menge - ein paar Tropfen werden reichen - dachte ich, dass es vielleicht empfehlenswert sei, das Ritual nicht in aller Öffentlichkeit durchzuführen. Mir ist klar, dass die Verwendung von Blut im Zusammenhang mit Magie gewisse Vorbehalte weckt. Zu Recht tatsächlich. Ich versichere dir allerdings, dass die Verwendung in diesem Ritual einzig und allein der Erzeugung einer Verbindung zu deinem Bruder dienen soll und keinerlei sinistre Verwendung findet."

Aiden ließ die Worte kurz wirken, bevor er fortfuhr.
"Bezüglich der grundsätzlichen Genehmigung als Landesfremder Magie in ritualisierter Form wirken zu dürfen, habe ich einen mündlichen Dispenz von Magister Kemur. Zudem is das Ritual an sich auch in keiner Weise als verwerflich anzusehen, so dass wir rechtlich auf absolut sicherem Boden stehen. Sollte es jemals zur Debatte stehen, handelt es sich um ein Ritual der Schule der Magica Clarobservantia, also der Hellsichtsmagie.
Wir hatten bereits geklärt, dass es wenig wahrscheinlich ist, dass dein Bruder auch magisch abgeschirmt wird. Daher werde ich höchstwahrscheinlich nicht in die Verlegenheit kommen gegen einen Magier der Scola Scire anzutreten und dadurch eventuell einen Rechtsbruch zu begehen. Dennoch werde ich natürlich gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen, um etwaige Herausforderungen frühzeitig zu erkennen.
Alles in allem wird das eigentliche Ritual eher unspektakulär werden. Ich benötige einen Raum der mindestens drei Rechtschritt freien Boden aufweist..."
Aiden blcikte sich kurz in der Halle um und zuckte dann mit den Schultern.

"Hier würde es wohl gehen. Es wird keinerlei Beschädigung entstehen, sofern nicht etwas völlig Unvorhergesehenes geschiet und... nunja", winkte der Magier ab, "Das ist allerdings völlig unwahrscheinlich. Wie dem auch sei, zur Vorbereitung würde ein Blick auf deinen Stammbaum helfen und vielleicht eine kleine persönliche Anekdote von dir und Eschtor, damit ich mich besser auf eure Verbindung einstimmen kann. Für das Ritual selbst benötige ich schließlich einige wenige Tropfen Blut von dir. Ich will dich nicht mit weiteren Einzelheiten langweilen. Jedenfalls werde ich eure Verbindung nutzen, die ihr vor Allem auch durch das gemeinsame Blut besitzt und dürfte damit eine Vorstellung davon gewinnen in welcher Richtung und welcher Entfernung er sich von hier aus befindet. Mit Hilfe einer Karte müsste es dann möglich sein, zwischen den möglichen Orten den Wahrscheinlichsten auszuwählen."

Aiden lehnte sich zurück und nahm einen weiteren Schluck aus dem Glaskelch. Er schien erstmal zufrieden mit seinen Ausführungen und beobachtete den Herrn von Birkenhain aufmerksam.
Aiden ui'Thallwyn
 
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