Sowohl auf den Winterfesten in Dros Rock, als auch bei einem Turnier in Arbon im Lande der Trigardonen, wurden Friedensverhandlungen zwischen den beiden Reichen geführt.
Ein Ergebnis dieser Verhandlungen war es, einen gemeinsamen, befriedeten Marktflecken mit gleichen und gerechten Zöllen für beide Seiten zwischen der Markgrafschaft Eichenwall und Grafschaft Altburg zu errichten.
Mit dem Bau wurde bereits Anfang 1215 begonnen.
Auf einem provisorsichen Marktplatz mit Pallisadenzaun und einem hölzernen Wehrturm wurde bereits im Frühjahr der erste kleine Markt abgehalten.
Die zukünftige Bemannung soll sich aus verheirateten Männern im gehobenen Alter (nicht jünger als 30 Jahre) zusammensetzen. Sie sollen je zur Hälfte aus Anrea und Trigardon stammen. Die Verwaltung sollen sich abwechslend ein anreanischer und ein trigardonischer Kastellan teilen.
Um dem ganzen einen friedlicherern Charakter zu geben, sollte der Flecken weder nach Festung oder Burg, noch nach Zoll oder Grenze benannt werden. Man einigte sich auf Handelsposten.
Zumindest bei der anreanischen Bevölkerung setzte sich dieser umständliche Begriff nicht durch. Vor allem die Bewehrung der Anlage und die Bewaffneten ließen das ganze nach "Burg" aussehen. Und so wurde es auch benannt: die Marktburg.
Der Einfachheit halber übernahm man diesen Begriff auch in den offiziellen Dokumenten Anreas.
Im Weidemond 1215 wurde auf anreanischer Seite der Edelknecht Eickhart von Birkenhain zum Kastellan der Marktburg ernannt.
Nun führen jeweils für einen Monat ein Kastellan aus Anrea und Trigardon abwechselnd die Aufsicht über den Handelsposten.
Bemannt ist die Anlage derweil mit je 10 Bewaffneten aus den beiden Reichen.
Die Marktburg besteht aus einem hölzernen Verwaltungshaus, welches die Räume der Kastellane (gemeinschaftlich genutzte Diensträume, aber jedem steht eine kleine private Kammer zur Verfügung), zwei getrennte Schlafbereiche (Anrea/Trigardon), Küche nebst Vorratskammer und einen gemeinschaftlichen Speisesall beherbergt. Zudem gibt es ein kleines Zeughaus und eine Schmiede für einfache Arbeiten.
Dem gegenüber stehen umfangreiche Stallungen mit angeschlossenen Schlafbereichen für die Händler an den Markttagen oder Reisende an übrigen Tagen.
Ein Erdwall mit Holzpallisade, mit je einem turmbewehrten Tor Richtung Anrea und Trigardon, umgibt die Anlage.
Das Verwaltungshaus steht bereits auf einem Steinfundament und wird derweil nach und nach in ein festes Steinhaus umgebaut.
Vorerst einmal im Monat kommen hier Händler beider Reiche zusammen um Markt zu halten und Waren zu tauschen. Die Zölle werden in gleicher Höhe für beide Seiten erhoben und alle drei Monate je hälftig den Reichen übergeben. Dazu kommen drei Mal im Jahr (nicht im Winterquartal, da kein Markt stattfindet) die Dienstmannen der Reiche hier zusammen, um die Steuergelder abzuholen und die Bücher zu prüfen.
Erntemond 1215
Die Dame Nury an Garesch hat Eickhart im Namen des Herrn Narek bestätigt, das Hagen aus Altberg, Junker zu Romberg, zum Kastellan bestimmt wurde. Leider war er nicht anwesend, so dass es keine Vorstellung gab.
Noch immer hat sich der Hochfürst Trigardons nicht zu dem Handelsposten geäußert.
Ähnlich steht es in Anrea. Der König wurde in Kenntnis gesetzt und scheint dem Markgrafen freie Hand zu geben. Die abgeführten Steuern sind gern genommen. Offizielle Verlautbarungen oder Unterstützung jeglicher Art bleiben jedoch (bisher) aus.
Der Handelsposten "Marktburg" in kurzen Worten:
- befestigter (Pallisaden) Marktplatz
- Lage: Gebirgspass im Niemandsland/Grenzregion zwischen Trigardon / Anrea
- wirtschftlich / politisch von den angrenzenden Landesfürsten abhängig
- rechtlich von beiden Reichen geduldet (nicht offiziell legitimiert)
- ca. 20 Bewaffnete (je zur Hälfte Anrea/Trigardon)
- Kastellan Anreas: Edelknecht Eickhart von Birkkenhain
- Kastellan Trigardons: Hagen, Junker zu Romberg
- Schirmherr Anreas: Markgraf Eickward von Eichenwall, Baron von Tannhusen, Ritter des Reiches
- Schirmherr Trigardons: Narek Natan anh Garesch