Tornhaim

Trutzig wie ein Turm!

Von Tuch und Gewand und allerlei Tand




Vom Leben in Tornhaim

Von Tuch und Gewand und allerlei Tand

Beitragvon Eickhart » Di 22. Sep 2015, 07:45

Von Tuch und Gewand und Tand in Eichenwall, insbesondere Tornhaim


Als Tuch kennt der Eichenwaller das Wolltuch und das Leinentuch. Meist in einfacher Webart und mit einfachen Mittel gefärbt.
Wer von höherem Stand ist, vermag sich kostspielige Farben, vor allem kräftiges Blau, Grün und Rot, oder auch Tuche mit eingewebten Mustern zu leisten. Seide findet sich beim einfachen Adel selten und dann nur bei Prunkgewändern. Das Klima scheint, unabhängig von den Kosten, ein wichtiger Grund dafür zu sein. Der Hochadel nutzt jedoch gerne Seidenfütterungen.
Wirklich nur beim hohen Adel sind Gewänder aus silber- und golddurchwirkten Stoffen zu schauen.

Die Gewänder sind dabei alle recht einfach geschnitten, fast altertümlich im Vergleich zur üblichen anreanischen Mode. Zumeist bestehen sie aus rechteckigen Grundformen, grob mit Geren und selten mit Falten in Form gebracht. Schnürungen sind den Damen wohl bekannt, der Herr hält sich dessen fern.
Der einfache Bauer nutzt wenige Nesteln und dafür einfache Fibeln, wie sie die Urgroßväter schon nutzten. Fürspan und Nadel sind zumeist dem Adel vorbehalten. Dort schaut man ab und an auch Zierknöpfe bei den Wohlhabenden, ohne das sie je damit übertreiben würden.
Das Volk trägt seine Gewänder züchtig geschlossen bis zum Knie. Nur Kämpfer zu Pferd und Botenreiter schlitzen die Stoffe im Schritt.
Der wohlhabende Mann leistet sich Cotten bis über das Knie zum Schienbein, weit oder geschlitzt.
Dem Adel, dem Klerus und dem einfachen Magus sind knöchellange Cotten vorbehalten. Bodenlange Gewänder tragen nur der höchste Adel, Priester und Magier höchster Stellung und Ehren.
Die Frauen tragen züchtige Kleider bis zu den Füßen. Auch hier sind die längsten Kleider den ehrbarsten Damen Zeichen ihres Standes. Dennoch sind die langen Schleppen und weiten Röcke aus Equinox hier kaum zu schauen.
Die Ärmel sind bei Frau und Mann zumeist eng oder gerade so weit, wie es nützlich ist. Manch Adliger lässt die Ärmel auch nach neuester Mode weiter fertigen oder als scheinbaren Ärmel herabhängen.

Zur Zierde der Kleider werden gewebte oder gestickte Borten an Säumen, Ausschnitt oder auch, althergebracht, an den Oberarmen angebracht. Manchesmal schaut man auch zierende Knöpfe oder Perlen und Glasperlen.

Unter der Cotte trägt der wohlhabende Mann Brouche und Beinlinge und ein einfaches Leibhemd.
Darüber meist eine Surcot mit halben oder ohne Ärmel, zumeist gefüttert. Der Adel bevorzugt dabei nicht nur im Krieg seine Wappenfarben. Hosen, wie sie die Reiter Trigardons zuweilen tragen, sieht man in einfacher und einfarbiger Form beim einfachen Volk häufiger.
Gegen das zumeist schlechte Wetter schützen eine Gugel und allerlei einfache bis aufwendige Kopfbedeckungen. Eine Gugel umgestülpt auf dem Kopf zu tragen gilt vielen als eitel und unnütz.
Die wohlhabenden Damen und Herren wärmen sich zudem mit Mäntel in Form eines halben bis hin zu eines ganze Kreise. Das einfache Volk begnügt sich meist mit rechteckigen Umhängen.

In dem als Tornhaim bekannten Landstrich, der ungefähr das Gebiet der heutigen Freiherrschaft und Teile der Freiherrschaft Ekernfeld umfasst, gibt es noch ein paar erwähnenswerte Besonderheiten.
Der alte Glaube an die Herrin von See ist hier besonders stark verwurzelt. Tornhaim blickt auf eine mythische Geschichte zurück und liegt an einem für den Glauben bedeutenden See.
So verwundert es kaum, dass bei der Farbwahl häufig Blau genommen wird. Selbst die ärmsten Bauern tragen an Festtagen etwas in kräftigem Blau.
Der Adel nutzt Blau daher auch gerne in seinen Wappen.
Im See selbst soll es Süßwassermuscheln und auch Perlen geben. Ob er wirklich so ergiebig ist, wie es die Pracht des Adels vorgibt, darf wohl bezweifelt werden. Besonders bei den Perlen können diese kaum alle aus dem See stammen. Dennoch nutzt man Perlen, gleich ob echt, importiert, aus Holz oder Glas, und Muscheln als Symbol für die Herrin vom See.
Gleichwohl ist auffällig, dass viele Menschen kleine Kellen oder winzige geschnitzte Kelche aus Holz bei sich tragen. Oft sind sie schön bemalt und scheinen ebenfalls in Verbindung zur Herrin zu stehen.
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